Die ultimative Anleitung für herausragendes Feedback

Canva.com
Die Anleitung für herausragendes Feedback
Feedback ist ein entscheidender Faktor für Wachstum, Entwicklung und Erfolg, sowohl auf individueller Ebene als auch im gesamten Unternehmen. Dennoch wird es häufig unterschätzt oder nicht effektiv genutzt. Dabei wünschen sich laut einer aktuellen Statistik rund 69 % der Mitarbeitenden mehr Feedback. In diesem Artikel möchte ich Dir beschreiben, wie du mithilfe verschiedener Modelle konstruktives Feedback geben und empfangen kannst, um dein Team und dich selbst weiterzuentwickeln.
1. Warum ist Feedback so wichtig?
Es fördert Wachstum und Lernen! Durch gezieltes, konstruktives Feedback lernen wir unsere Stärken besser zu nutzen und unsere Schwächen zu erkennen, um uns gezielt zu verbessern.
Es steigert Motivation und Engagement der Mitarbeiter*in, Freund*in, der Kinder oder in welchem Kontext es benutzt wird. Regelmäßiges und wertschätzendes Feedback kann das Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit erhöhen und die Motivation steigern. Die verbesserte Zusammenarbeit, Zusammenleben, das Miteinander das letztlich jedem ein offener Austausch für mehr Klarheit sorgt, reduziert Missverständnisse und fördert ein positives Arbeitsklima- Lebensklima im allgemeinen.
2. Vier bewährte Feedback-Modelle
SBI-Modell
Situation: Beschreibe kurz die konkrete Situation oder den Kontext, in dem das Verhalten aufgetreten ist.
Behavior: Gehe präzise auf das beobachtete Verhalten ein, ohne zu bewerten oder zu verurteilen.
Impact: Erkläre, welche Wirkung dieses Verhalten hatte – auf das Projekt, das Team oder die Stimmung.
Beispiel: „Gestern im Meeting (Situation) hast du mehrfach mit deinem Handy gespielt (Behavior). Das hat die Präsentation unterbrochen und für Ablenkung gesorgt (Impact).“
2.2 COIN-Modell
Context: Lege den Rahmen fest, wann und wo das beobachtete Verhalten stattfand.
Observation: Teile deine Beobachtungen klar und sachlich mit.
Impact: Zeige auf, welche Folgen das Verhalten hatte.
Next Steps: Biete konkrete Handlungsempfehlungen oder mögliche Lösungswege an.
Beispiel: „Beim letzten Kundenmeeting (Context) hast du sehr detailliert über technische Details gesprochen (Observation). Das führte dazu, dass der Kunde ungeduldig wurde (Impact). Vielleicht könntest du beim nächsten Mal die technischen Informationen knapper halten (Next Step).“
2.3 GROW-Modell
Goal: Definiere das gewünschte Ergebnis oder Ziel.
Reality: Analysiere die aktuelle Lage, Hindernisse und Ressourcen.
Options: Erarbeite verschiedene Optionen und Handlungswege.
Way Forward: Lege konkrete Maßnahmen und Schritte fest, um das Ziel zu erreichen.
Beispiel: „Unser Ziel ist es, die Projekt-Deadline einzuhalten (Goal). Aktuell gibt es Verzögerungen im Team (Reality). Wir könnten zusätzliche Ressourcen einplanen oder den Funktionsumfang anpassen (Options). Lass uns festlegen, welche Option wir wählen und bis wann wir die Umsetzung planen (Way Forward).“
2.4 CEDAR-Modell
Context: Beschreibe die Situation oder den Hintergrund.
Examples: Führe konkrete Beispiele für das Verhalten an.
Diagnosis: Erkläre, warum dieses Verhalten relevant ist und welche Ursachen es haben könnte.
Action: Vereinbare konkrete Schritte oder Maßnahmen zur Verbesserung.
Review: Lege fest, wie und wann die Fortschritte überprüft werden.
Beispiel: „Im aktuellen Projekt (Context) sind mehrere Aufgaben liegengeblieben (Examples). Möglicherweise ist die Priorisierung unklar (Diagnosis). Wir sollten gemeinsam einen Zeitplan und klare Zuständigkeiten festlegen (Action). In einer Woche schauen wir uns den Fortschritt an (Review).“
3. Harvards Top 5 Tipps für effektives Feedback
Sei spezifisch und zeitnah: Feedback wirkt am besten, wenn es sich auf eine konkrete Situation bezieht und zeitnah gegeben wird.
Konzentriere dich auf das Verhalten, nicht auf die Person: Statt Charaktereigenschaften zu bewerten, sprich immer über beobachtbare Handlungen.
Biete lösungsorientierte Ansätze: Gib nicht nur Kritik, sondern auch Vorschläge für Verbesserungen.
Halte die Balance: Versuche, konstruktive Kritik und Lob in einem ausgewogenen Verhältnis zu vermitteln.
Bleibe im Dialog: Feedback ist ein fortlaufender Prozess. Achte darauf, dass du nach einiger Zeit nachhakst, ob und wie das Feedback umgesetzt wurde.
4. Wie man Feedback richtig empfängt
Aktiv zuhören: Zeige Interesse, indem du Augenkontakt hältst und nachfragst, wenn etwas unklar ist.
Nicht rechtfertigen, sondern verstehen: Anstatt in Verteidigungshaltung zu gehen, versuche, die Perspektive deines Gegenübers nachzuvollziehen.
Klärende Fragen stellen: Frage nach konkreten Beispielen und nach möglichen Lösungen.
Bedanken: Wertschätze das Feedback und bedanke dich für die Offenheit.
Umsetzung planen: Überlege dir, wie du das Feedback in deine Arbeit integrieren kannst.
5. WAS & WESHALB
Effektives Feedback ist einer der wichtigsten Bausteine für persönliche Entwicklung, Teamerfolg und eine gesunde Unternehmenskultur. Mit den vorgestellten Modellen – SBI, COIN, GROW und CEDAR – sowie den Tipps der Harvard-Expertise hast du ein praxiserprobtes Handwerkszeug, um Feedback professionell und zielgerichtet zu geben. Gleichzeitig lohnt es sich, selbst offener für Feedback zu sein, um das volle Potenzial von konstruktiver Rückmeldung auszuschöpfen.
Feedback sollte immer wertschätzend, konkret und lösungsorientiert sein. Nur so kann ein Umfeld geschaffen werden, in dem sich jeder Einzelne weiterentwickeln und gemeinsam mit dem Team und als Mensch Erfolge feiern kann.
Hat dir dieser Artikel gefallen? Teile ihn gerne mit deinem Netzwerk oder lass uns in den Kommentaren wissen, welche Erfahrungen du mit Feedback in deinem Arbeitsalltag gemacht hast!